ICD-Diagnoseschlüssel

ICD-10 Diagnoseschlüssel

Ihr Arzt muss Diagnosen z.B. auf Ihrer Arbeits­unfähigkeits­bescheinigung mit einem ICD-Code verschlüsseln. Hier können Sie diesen Code umwandeln und Ihre Erkrankung erklären lassen. Umgekehrt wird auch eine Freitextsuche ermöglicht, um anhand von Krankheitbegriffen aus dem gewöhnlichen Sprachgebrauch die passenden ICD Diagnoseschlüssel zu finden.

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Alle Informationen zur ICD-Verschlüsselung

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Grundlagen zum ICD Diagnoseschlüssel

In Deutschland müssen Diagnosen in der stationären und in der ambulanten vertragsärztlichen Versorgung nach ICD-10-GM verschlüsselt werden. Die ICD-10-GM (German Modification) ist eine an die Erfordernisse des deutschen Gesundheitswesens angepasste Fassung der aktuellen internationalen Fassung ICD-10-WHO. Dabei steht die Abkürzung ICD für "International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems". Diese Klassifikation wird durch die WHO herausgegeben und ist das wichtigste, weltweit anerkannte Diagnose­klassifikations­system der Medizin. Herausgeber der deutschen Fassung ist inzwischen das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM), worin der vorherige Herausgeber - das Deutsche Institut für Medizinische Dokumentation und Information (DIMDI) - 2020 eingegliedert wurde.

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ICD-Code (Diagnoseschlüssel) bzw. Diagnosetext

ICD-Rechner Diagnoseschlüssel

Bitte geben Sie einen ICD 10 Code (z.B. "A01.1") ein, um den dazugehörigen Diagnosetext zu berechnen. Oder geben Sie einen Diagnosetext ein (ggf. mehrere durch Freizeichen getrennte (Teil-)Suchbegriffe), um die dazugehörenden ICD-Codes zu erhalten. Dabei werden genau die Codes gefunden, in deren Diagnosetext alle Suchbegriffe vorkommen. Den ICD-Code finden Sie z.B. auf der Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung. Der ICD-Rechner erkennt dabei automatisch, ob Sie anhand eines ICD-Schlüssels den entsprechenden Diagnose­text berechnen möchten oder ob die Eingabe zu einer Volltextsuche für die Berechnung eines ICD-Schlüssels dienen soll.

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Struktur des ICD-Schlüssels

Jeder Diagnose wird ein bis zu 5-stelliger Code zugeordnet. Der Code hat das Format X00.00, wobei X für einen Buchstaben von A-Z und die Nullen für eine Ziffer von 0-9 stehen. Die ersten drei Stellen kodieren eine grobe Diagnose, die vierte und fünfte Stelle dienen der weiteren Unterteilung bzw. Verfeinerung.

Beispiel für den Aufbau eines ICD-Schlüssels

Der ICD-Schlüssel E11.75 für die Diagnose "Diabetes mellitus, Typ 2: Mit multiplen Komplikationen: Mit diabetischem Fußsyndrom, als entgleist bezeichnet" setzt sich folgendermaßen zusammen:

Herleitung E11.75
      E11      Diabetes mellitus, Typ 2
      ---.7    Mit multiplen Komplikationen
      ---.-5   Mit diabetischem Fußsyndrom, als entgleist bezeichnet
      
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Struktur der ICD Daten

Die ICD-10-GM Klassifikation besteht hauptsächlich aus einem systematischen und einem alphabetischen Teil.

Systematik

Das systematische Verzeichnis (Systematik) der ICD-Klassifikation bildet die hierarchisch geordnete Liste aller ICD-Codes sowie deren dazugehörige Diagnosetexte. Dabei sind die einzelnen ICD-Codes mit ihren korrespondierenden Diagnosetexten jeweils einer Gruppe zugeordnet, die wiederum einem bestimmten Kapitel zugeordnet ist. Es gibt ca. 16.000 verschiedene ICD-Kodes, rund 250 übergeordnete Gruppen sowie 22 darüber liegende Kapitel.

Beispiel für Systematik
      ICD-Schlüssel E.11.7 "Diabetes mellitus, Typ 2: Mit multiplen Komplikationen"
         => Code-Gruppe E.11 "Diabetes mellitus, Typ 2"
               => Code-Bereich E10-E14 "Diabetes mellitus"
                     => Kapitel IV "Endokrine, Ernährungs- und Stoffwechselkrankheiten"
      

Alphabet

Das alphabetische Verzeichnis (Alphabet) der ICD-Klassifikation umfasst eine umfangreiche Sammlung verschlüsselter Diagnosen aus dem Sprach­gebrauch, denen der jeweilige ICD-Code zugeordnet ist. Die EDV-Fassung enthält über 78.000 solcher Texte. Das früher Diagnosenthesaurus genannte Alphabet entsteht nicht einfach aus einer Alphabetisierung der Einträge des systematischen Verzeichnisses. Es besteht aus weitaus mehr Einträgen, denn es enthält zahlreiche synonyme Bezeichnungen zu den im systematischen Verzeichnis vorkommenden Diagnose­texten. Daneben sind oft auch ungenaue und möglicherweise veraltete Bezeichnungen aufgenommen, weil diese noch in ärztlichen Aufzeichnungen vorkommen können.

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ICD-10-GM als Datengrundlage für den ICD-Rechner

Datengrundlage ist die ICD-10-GM (Internationale statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme, 10. Revision, German Modification). Sie ist die amtliche Klassifikation zur Verschlüsselung von Diagnosen in der ambulanten und stationären Versorgung in Deutschland. Die jährlich neue Version von ICD-10-GM wird grundsätzlich zum Anfang eines Jahres wirksam. Dabei erfolgt die Weiterentwicklung der Daten über ein transparentes Vorschlagverfahren, bei dem sich alle Mitwirkenden des Gesundheitswesens beteiligen können. Eingehende Vorschläge werden von authorisierten Fachleuten aufbereitet. Die Umsetzung in eine neue Version erfolgt in einem aufwendigen Bearbeitungs- und Abstimmungs­prozess, der alle Beteiligten am Entgeltsystem mit einschließt. Pünktlich zum nächsten Gültigkeitstermin wird obiger ICD-Rechner automatisch mit der dann aktuellen Datei gekoppelt.

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Berechnungsbeispiel bei Eingabe eines ICD-Codes

Frau Schäfer erhält von ihrem Arzt eine Arbeits­unfähigkeits­bescheinigung zur Einreichung bei ihrer Krankenkasse. Ihr Arzt hat die Diagnose mit dem ICD-Code H72.9 verschlüsselt. Nach Eingabe des Codes erhält Frau Schäfer den Diagnosetext "Trommelfell­perforation, nicht näher bezeichnet". Unter Synonyme listet ihr der ICD-Rechner weitere passende Bezeichnungen auf, wozu auch der für sie besser verständliche Begriff "Trommelfelldefekt" gehört. Außerdem erhält Frau Schäfer weitere Informationen darüber, wie Ihre Krankheit im ICD-System eingeordnet ist: Sie gehört zum Code-Bereich H65-H75: "Krankheiten des Mittelohres und des Warzen­fortsatzes" in Kapitel VIII: "Krankheiten des Ohres und des Warzen­fortsatzes".

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Berechnungsbeispiel bei Eingabe eines Diagnosetextes

Frau Schäfer möchte interessehalber wissen, welche Diagnosen eventuell auch zu ihrem Leiden gehören könnten und gibt den Suchbegriff "Trommelfell" ein. Der ICD-Rechner berechnet ihr dann die entsprechenden ICD-Schlüssel nebst Diagnosetext, die den Suchbegriff enthalten, worunter natürlich auch wieder der ursprüngliche ICD-Code H72.9 aufgelistet ist.

Fragen unserer Nutzer und Antworten der Redaktion

  • Was ist der ICD-Code für meine Diagnose?

    Unser Nutzer ou.....com hatte am 07.04.2021 folgende Frage:
    Sehr geehrter Herr Banse,

    Ist es möglich, daß Sie mir ICD für Desmoidfibromatose der rechten Schuler (Achselhöhle) nennen. Ich brauche die ICD-Nummer für einen Reha-Antrag.

    Mit freundlichen Grüßen, Ingrid L.
    Antwort der Smart-Rechner-Redaktion vom 07.04.2021:
    Sehr geehrte Frau L.,

    vielen Dank für Ihre Anfrage. Wenn Sie in unserem ICD-Rechner unter https://www.smart-rechner.de/icd/rechner.php den Begriff „Fibromatose“ eingeben, erhalten sie zahlreiche Ergebnisse. Hieraus können Sie das passendste auswählen. Leider können wir hierzu keine genaueren Angaben machen und es sollte letztlich Ihr Arzt sein, der Ihnen den exakten ICD-Code nennen kann.

    Mit herzlichen Grüßen, Stefan Banse
  • FrageHaben Sie auch eine Frage zum Thema ICD-Diagnose?

    Sie können Sich mit Fragen gerne an unseren Kundenservice wenden. Beachten Sie aber bitte, dass wir keinen Steuerberater, Rechtsanwalt oder sonstigen Fachexperten ersetzen können.

Quellenangaben

Insbesondere die Informationen folgender Quellen haben wir für die Themenwelt "ICD-Diagnose" verwendet:

Letzte Aktualisierung

Diese Seite der Themenwelt "ICD-Diagnose" wurde zuletzt am 05.10.2023 redaktionell überprüft oder ergänzt durch Stefan Banse. Sie entspricht dem aktuellen Stand.

Änderungen in Themenwelt "ICD-Diagnose"

  • Hinterlegen der endgültigen Fassung der ICD-10-GM Version 2024 (Internationale statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme, 10. Revision, German Modification). Diese ab 2024 gültige ICD-Verschlüsselung wird im ICD-Diagnoseschlüssel-Rechner automatisch ab 1. Januar 2024 verwendet.
  • Redaktionelle Überarbeitung dieser Seite
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