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Abfindungsrechner
Wie hoch eine Abfindung ausfällt, lässt sich nicht pauschal sagen. Sie variiert von Fall zu Fall und hängt von mehreren Faktoren ab.
Faustregel mit Beispiel
Gibt es eine realistische Orientierung? Ja, pro Jahr der Betriebszugehörigkeit wird meist ein halbes bis maximal ein volles Bruttomonatsgehalt gezahlt.
Beispiel: Kündigung nach 15 Jahren
Ein Mitarbeiter mit 15 Jahren Betriebszugehörigkeit und einem Monatsgehalt von 3.000 EUR kann mit einer Abfindung zwischen 22.500 und 45.000 EUR rechnen. Diese Spanne ist jedoch nur ein Richtwert – die tatsächliche Höhe kann je nach Situation stark abweichen.
Verhandlungsgeschick ist gefragt
Laut § 1a Abs. 2 KSchG steht Arbeitnehmern bei betriebsbedingter Kündigung ein halber Monatsverdienst pro Beschäftigungsjahr zu. Zeiten über sechs Monate werden aufgerundet. Unserer Erfahrung nach wird dieser Maßstab oft auch bei anderen Kündigungen herangezogen.
Was beeinflusst die Abfindungshöhe?
Neben dem Verhandlungsgeschick spielen weitere Faktoren eine Rolle:
- Alter des Arbeitnehmers
- Dauer der Betriebszugehörigkeit
- Auswirkungen des Jobverlusts, z.B. bei Unterhaltspflichten
Abfindungen kommen auch häufig bei Aufhebungsverträgen zum Einsatz. Wir sehen oft, dass dies für beide Seiten eine unkomplizierte Lösung darstellt – insbesondere, wenn der Arbeitgeber nicht wirksam kündigen kann.
In solchen Fällen ist der Arbeitgeber auf die Zustimmung des Arbeitnehmers angewiesen, was die Verhandlungsposition deutlich stärkt.
Wie sollte man auf ein Abfindungsangebot reagieren?
Liegt ein Angebot zur Abfindung vor, sollte der Arbeitnehmer nicht sofort zustimmen. Unserer Erfahrung nach ist es sinnvoll, zunächst um Bedenkzeit zu bitten, um in Ruhe nachverhandeln zu können.
Im Abfindungsgespräch sollte der Beschäftigte:
- selbstbewusst und sachlich auftreten
- konkrete Vorstellungen zur Höhe äußern
- Alter, Familienstand und persönliche Situation ansprechen
- sich nicht unter Druck setzen lassen
- sich über seine Chancen auf dem Arbeitsmarkt informieren
Trotz guter Argumente bleibt die Abfindung eine freiwillige Leistung des Arbeitgebers – wir erleben jedoch oft, dass überzeugendes Auftreten die Verhandlungsbasis deutlich verbessert.
Wann ist eine höhere Abfindung möglich?
Ein höherer Betrag kann dann erreicht werden, wenn Sonderkündigungsschutz besteht – etwa bei Schwerbehinderten oder Betriebsratsmitgliedern. In solchen Fällen ist eine Kündigung nur unter engen Voraussetzungen möglich.
Auch bei einer unwirksamen Kündigung sind die Chancen gut. Wird rechtzeitig eine Kündigungsschutzklage erhoben, kann der Arbeitgeber das Arbeitsverhältnis oft nur noch über eine hohe Abfindung beenden.
Bedenken Sie die Steuern
Abfindungen sind steuerpflichtig. Wie hoch die Abzüge ausfallen, zeigt unser Abfindungsrechner.
Abfindungsanspruch ohne Kostenrisiko durchsetzen
Das deutsche Arbeitsrecht ist kompliziert und nur schwer durchschaubar. Häufig besteht gerade bei Arbeitnehmern ein hohes Maß an Rechtsunsicherheit: Ist meine Kündigung rechtens? Welche Ansprüche habe ich? Wie hoch sollte meine Abfindung ausfallen und wie setze ich diesen Anspruch durch?
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Quellenangaben
Insbesondere die Informationen folgender Quellen haben wir für die Themenwelt "Abfindung" verwendet:
- Bundesfinanzministerium - Einkommensteuer
- Einkommensteuergesetz (EStG) (Juris und Bundesministerium der Justiz)
Letzte Aktualisierung
Diese Seite der Themenwelt "Abfindung" wurde von mir, Michael Mühl, zuletzt am 09.10.2024 redaktionell überprüft oder ergänzt. Sie entspricht dem aktuellen Stand. Hier habe ich übrigens 15 ausgewählte Nutzerfragen zum Thema Abfindungsrechner beantwortet.
Änderungen in Themenwelt "Abfindung"
- Am 20. Dezember 2024 vom Bundesrat verabschiedeten Einkommensteuertarif für 2025 im Abfindungsrechner und in den zugehörigen Texten für 2025 berücksichtigt.
- Neuen Einkommensteuertarif 2024 (beschlossen am 22. November 2024) im Abfindungsrechner hinterlegt.
- Neuer Ratgeber Abfindung bei betriebsbedingter Kündigung
- Redaktionelle Überarbeitung dieser Seite