Wenn Ihr Gehalt an die Inflationsrate angepasst ist, kommt es zu einem realen Einkommensverlust. Das Netto wächst in diesem Fall langsamer als das Brutto und damit auch langsamer als die Inflationsrate. Berechnen Sie hier die kalte Progression!
Das Wichtigste in Kürze
- In Deutschland haben wir progressive Einkommensteuertarife (steigende Steuersätze bei steigendem Einkommen). Dies führt bei einer Lohnerhöhung meist zu einer überproportionalen Steigerung der Steuern.
- Trotz Inflationsausgleich kommt es dann zu einem Verlust des Realeinkommens - der "Kalten Progression". Nutzen Sie unseren präzisen Rechner oder lesen Sie das nachfolgende Beispiel.
- Bei der Festlegung des Einkommensteuertarifs gibt es schon lange Überlegungen, dieser kalten Progression entgegenzuwirken.
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Informationen zur Kalten Progression
Was versteht man unter "kalter Progression"?
Die "kalte Progression" bezeichnet einen Effekt im Steuersystem, der bei einem progressiven Steuertarif auftritt –
wie etwa in Deutschland. Sie entsteht, wenn eine Lohnerhöhung
lediglich die Inflation ausgleicht, jedoch dazu führt, dass der
Steuerzahler in eine höhere Steuerstufe rutscht. Dadurch zahlt er prozentual mehr Steuern, obwohl seine reale Kaufkraft
nicht steigt.
Wie genau funktioniert das?
- Lohnerhöhung gleicht Inflation aus: Ein Arbeitnehmer erhält mehr Gehalt, um die gestiegenen Lebenshaltungskosten (Inflation) auszugleichen.
- Höhere Steuerlast: Aufgrund des progressiven Steuertarifs steigt der Steuersatz, sodass ein Teil der Lohnerhöhung durch Steuern aufgezehrt wird.
- Reale Kaufkraft sinkt: Am Ende bleibt dem Arbeitnehmer trotz höherem Bruttogehalt kaum mehr Netto übrig – in manchen Fällen sogar weniger.
Warum ist das problematisch?
Die kalte Progression wirkt wie eine versteckte Steuererhöhung, da sie automatisch auftritt, ohne dass eine Gesetzesänderung nötig ist. Besonders betroffen sind mittlere Einkommensgruppen, die durch die zusätzliche Steuerbelastung real an Kaufkraft verlieren.
Wie kann man das verhindern?
Um die kalte Progression auszugleichen, passen manche Länder regelmäßig die Steuertarife an die Inflation an (sogenannte Tarifgleitklausel). Dadurch wird sichergestellt, dass inflationsbedingte Lohnerhöhungen nicht zu einer höheren Steuerlast führen.
Berechnung der Einkommensteuer
Nutzen Sie auch unseren Einkommensteuerrechner, um anhand Ihres Einkommens die Steuerlast bestehend aus Einkommensteuer, Solidaritätszuschlag und Kirchensteuer im Detail zu berechnen.
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Quellenangaben
Insbesondere die Informationen folgender Quellen haben wir für die Themenwelt "Kalte Progression" verwendet:
- Einkommensteuer und Kalte Progression (Bundesministerium der Finanzen)
- Wikipedia - Kalte Progression
Letzte Aktualisierung
Diese Seite der Themenwelt "Kalte Progression" wurde von mir, Michael Mühl, zuletzt am 20.12.2024 redaktionell überprüft oder ergänzt. Sie entspricht dem aktuellen Stand.
Änderungen in Themenwelt "Kalte Progression"
- Den am 20. Dezember 2024 vom Bundesrat verabschiedeten Einkommensteuertarif für 2025 zur Vermeidung der kalten Progression im Kalte Progression Rechner und den zugehörigen Texten für 2025 berücksichtigt.
- Neuen Einkommensteuertarif 2024 (beschlossen am 22. November 2024) im Kalte Progression Rechner hinterlegt.
- Aktualisierung des Kalte Progression Rechners und des Beispiels an die Steuerberechnungvorschriften 2024.
- Berücksichtigung des für 2022 rückwirkenden Steuerentlastungspakets im Kalte Progression Rechner
- Redaktionelle Überarbeitung dieser Seite