Rechner ↑Inhalt ↑
Das 2019 vom Bundestag beschlossene Gesetz zur Rückführung des Solidaritätszuschlags führte dazu, dass ein Großteil der Steuerzahler seit 2021
keinen Solidaritätszuschlag mehr zahlen muss. Die Auswirkungen können Sie mit dem Soli-Rechner berechnen. Die 2024 erneut erhöhte Soli-Freigrenze von 18.130 Euro wird berücksichtigt.
Rechner ↑Inhalt ↑Der Soli beträgt 2024, wie früher, 5,5 Prozent der zu leistenden Einkommensteuer.
Allerdings wurden die bisherigen Freigrenzen stark erhöht. Für Unverheiratete und getrennt veranlagte Steuerzahler stieg diese Freigrenze von
972 Euro auf mittlerweile 18.130 Euro der Einkommensteuer (Stand 2024). Entsprechend stieg auch die Freigrenze bei gemeinsamer Steuerveranlagung von
zuvor 1.944 Euro auf inzwischen 36.260 Euro. Das heißt, erst ab einer zu zahlenden Einkommensteuer, die über diese Freigrenze hinaus geht,
wird der Soli auch erst fällig.
Allerdings gilt zur Berechnung des Solis bei Überschreiten der Freibeträge ein gleitender Übergang:
Der Soli beträgt nicht mehr als 11,9 Prozent des Unterschiedsbetrages zwischen der Bemessungsgrundlage - also der
Einkommensteuer - und der maßgebenden Soli-Freigrenze.
Rechner ↑Inhalt ↑
Grundsätzlich beträgt der Solidaritätszuschlag 5,5 Prozent von der berechneten Einkommensteuer.
Jedoch wird der Soli erst ab einer bestimmten Höhe dieser Einkommensteuer berechnet. Die Freigrenzen werden mittels folgender Tabelle veranschaulicht.
Freigrenzen für den Solidaritätszuschlag |
| Soli erst ab einer ESt von mehr als... |
Steuerliche Veranlagung | bis Ende 2020 | 2021/2022 | 2023 | 2024 |
Einzelveranlagung | 972 € | 16.956 € | 17.543 € | 18.130 € |
Zusammenveranlagung | 1.944 € | 33.912 € | 35.086. € | 36.260 € |
Rechner ↑Inhalt ↑
Sobald die Einkommensteuer die jeweilige Freigrenze für den Soli überschreitet, werden nicht gleich die vollen 5,5 Prozent davon als Soli berechnet. Mit Hilfe einer
gesonderten Berechnung wird dafür gesorgt, dass die Höhe des Soli ab Überschreitung der Freigrenzen langsam anwächst. Dafür sorgt § 4, Satz 2 des
Solidaritätszuschlaggesetz: Der Soli darf seit 2021 demnach nicht mehr betragen als 11,9 Prozent (20 Prozent bis einschl. 2020) des Unterschiedsbetrags
zwischen Einkommensteuer und Freigrenze. Durch diese Berechnung beträgt beispielsweise der Soli bei Zusammenveranlagung nach Überschreiten der
2024 geltenden Freigrenze von 36.260 Euro nicht gleich 5,5 Prozent, sondern nur wenige Cent. Dadurch sind erst ab einer bestimmten Einkommensteuerlast
die vollen 5,5 Prozent Soli zu berechnen, wie die folgende Tabelle zeigt.
Solidaritätszuschlag - Gleitender Übergang nach Überschreiten der Freigrenzen |
| Volle 5,5 % erst ab einer ESt von... |
Steuerliche Veranlagung | bis Ende 2020 | 2021/2022 | 2023 | 2024 |
Einzelveranlagung | 1.340,69 € | 31.527,56 € | 32.619,02 € | 33.710,47 € |
Zusammenveranlagung | 2.681,38 € | 63.055,13 € | 65.238,03 € | 67.420,94 € |
Rechner ↑Inhalt ↑
Im Folgenden zeigen wir Ihnen einige Beispiele für die Berechnung des Soli vor und seit der Rückführung des Soli. Dabei zeigt sich, dass seitdem nur noch Bezieher höherer
Einkommen den Solidaritätsbeitrag in vollem Umfang leisten müssen.
Rechner ↑Inhalt ↑
12.000 Euro Einkommen
Herr Albers, nicht verheiratet, hat 2020 ein zu versteuerndes Einkommen (zvE) in Höhe von 12.000 Euro. Demnach muss er eine Einkommensteuer in Höhe von 428 Euro zahlen,
welche somit sowohl unterhalb der Soli-Freigrenze von 2020 als auch unter der von 2024 liegt.
Berechnung Soli 2020
Die Freigrenze für den Soli 2020 beträgt für Herrn Albers 972 Euro. Da Herrn Albers Einkommensteuer mit 428 Euro darunter liegt, muss er keinen Soli zahlen.
Berechnung Soli 2024
Die Freigrenze für den Soli 2024 beträgt für Herrn Albers 18.130 Euro. Da Herrn Albers Einkommensteuer 2024 mit 56 Euro darunter liegt, muss er auch 2024 keinen Soli zahlen.
Rechner ↑Inhalt ↑
60.000 Euro Einkommen
Herr Berndt, nicht verheiratet, hat 2020 ein zu versteuerndes Einkommen in Höhe von 60.000 Euro. Demnach muss er eine Einkommensteuer in Höhe von 16.236 Euro zahlen.
Diese liegt über der Soli-Freigrenze von 2020, aber unter der von 2024.
Berechnung Soli 2020
Die Freigrenze für den Soli 2020 beträgt für Herrn Berndt 972 Euro. Da Herrn Berndts Einkommensteuer mit 16.236 Euro darüber liegt, muss er Soli in Höhe von 5,5 Prozent
seiner ESt zahlen. Demnach zahlt er einen Soli in Höhe von 892,98 Euro.
Berechnung Soli 2024
Die Freigrenze für den Soli 2024 beträgt für Herrn Berndt 18.130 Euro. Da Herrn Berndts Einkommensteuer 2024 mit 14.680 Euro darunter liegt, muss er keinen Soli zahlen.
Rechner ↑Inhalt ↑
69.000 Euro Einkommen
Herr Dorsch, nicht verheiratet, hat 2020 ein zu versteuerndes Einkommen in Höhe von 69.000 Euro. Demnach muss Herr Dorsch eine Einkommensteuer in Höhe von 20.016 Euro zahlen.
Die ESt liegt also weit über der Soli-Freigrenze von 2020, jedoch nur etwas oberhalb der Freigrenze von 2024.
Berechnung Soli 2020
Die Freigrenze für den Soli 2020 beträgt für Herrn Dorsch 972 Euro. Da Herrn Dorschs Einkommensteuer mit 20.016 Euro darüber liegt, muss er Soli in Höhe von 5,5 Prozent
seiner ESt zahlen. Demnach zahlt er einen Soli in Höhe von 1.100.88 Euro.
Berechnung Soli 2024
Die Freigrenze für den Soli 2024 beträgt für Herrn Dorsch 18.130 Euro. Da Herrn Dorsch Einkommensteuer 2024 mit 18.377 Euro nur unwesentlich darüber liegt,
muss er weniger als 5,5 Prozent seiner ESt als Soli leisten. Hier kommt nämlich die Regelung zum Tragen, nach welcher der Soli 2024 nicht mehr als 11,9 Prozent des
Unterschiedsbetrages zwischen der Einkommensteuer und der jeweils maßgebenden Freigrenze sein soll:
Herrn Dorschs ESt in Höhe von 18.377 Euro abzüglich der Soli-Freigrenze über 18.130 Euro sind 247 Euro. Davon 11,9 Prozent sind 29,39 Euro.
Statt 5,5 Prozent seiner ESt, also 1.010,74 Euro, muss Herr Dorsch 2024 nur einen Soli in Höhe von 29,39 Euro zahlen.
Rechner ↑Inhalt ↑
110.000 Euro Einkommen
Herr Calmund, nicht verheiratet, hat 2020 ein zu versteuerndes Einkommen in Höhe von 110.000 Euro. Demnach muss er eine Einkommensteuer in Höhe von 37.236 Euro zahlen.
Die ESt liegt damit sowohl über der Soli-Freigrenze von 2020 als auch über der von 2024.
Berechnung Soli 2020
Die Freigrenze für den Soli 2020 beträgt für Herrn Calmund 972 Euro. Da Herrn Calmunds Einkommensteuer mit 37.236 Euro weit darüber liegt, muss er Soli in Höhe von
5,5 Prozent seiner ESt zahlen. Demnach zahlt er einen Soli in Höhe von 2.047,98 Euro.
Berechnung Soli 2024
Die Freigrenze für den Soli 2024 beträgt für Herrn Calmund 18.130 Euro. Da Herrn Calmunds Einkommensteuer 2024 mit 35.597 Euro weit darüber liegt, muss er Soli in Höhe von
5,5 Prozent seiner ESt zahlen. Demnach zahlt er 2024 auch einen Soli in Höhe von 1.957,84 Euro.
Wird der Soli auch unter 73.000 Jahresgehalt erhoben?
Sehr geehrte Redaktion,
beim Soli-Rechner wird - trotz Angabe eines Jahresgehaltes unter 73.000 Euro und bei Eintrag laut Grundtabelle (kein Ehegattensplitting) - weiterhin ein Soli berechnet.
Laut Angabe im Internet (z.B. t-online) entfällt dieser jedoch seit 2021 für Einkommen unter dem o.g. Betrag. Wie verhält es sich nun tatsächlich mit dem Soli?
Vielen Dank für eine Aufklärung, Bernd G.
Sehr geehrter Herr G.,
vielen Dank für Ihre Anfrage.
Es ist so, dass sich die Aussage von t-online und anderen auf die Berechnung des Soli anhand der Lohnsteuer beziehen. Grundlage der 73.000 Euro ist also, ab wann monatlich der Soli auf der Gehaltsbescheinigung steht. Inzwischen sind es übrigens mehr 74.000, da sich die Zahlen von t-online offenbar noch auf eine ältere Lohnsteuerberechnung beziehen.
Im Soli-Rechner wird der Soli anhand der Einkommenssteuer berechnet und kommt ab rund 62.400 zum Tragen. Der Soli-Rechner berechnet also anhand der Einkommenssteuer, also anhand der Steuer auf das zu versteuernde Jahreseinkommen (zvE). Beim zvE sind alle persönlichen Freibeträge (Kinderfreibeträge, Fahrten zur Arbeit, Werbungskosten und vieles mehr) bereits in Abzug gebracht. Dazu kommen neben den Einkünften aus nichtselbstständiger Arbeit z.B. auch Einkünfte aus Vermietung, Kapitalerträge (Zinsen, Aktiengewinne,…) und Einkünfte aus selbstständiger Tätigkeit. Beschrieben wird dies auch im Hilfetext zur Eingabe beim Soli-Rechner.
Beides ist richtig: Während der Soli ab 74.000 Jahresgehalt auf der Gehaltsbescheinigung verschwindet, fällt er bei einem zu versteuernden Einkommen ab 62.400 bei der Einkommensteuer weg. Ihre Einkommenssteuer - und damit der Soli, der ja anhand der Einkommensteuer berechnet wird - ist jedoch die Steuer, die „am Ende zählt“.
Überprüfen können Sie die Grenze von rund 74.000 Euro bei der Lohnsteuer z.B. anhand unseres Gehaltsrechners unter https://www.smart-rechner.de/gehalt/rechner.php.
Anhand unseres Solirechners unter https://www.smart-rechner.de/soli/rechner.php können Sie die Höhe des Solis anhand des zvE berechnen und damit die Grenze von rund 62.400 für 2022 überprüfen.
Mit herzlichen Grüßen, Stefan Banse