Elterngeld Ratgeber

Beispiel für die Höhe des Elterngelds 2025

Thema Elterngeldrechner ﹣ Beispiel

Herr Müller, einer unserer vielen Besucher, wollte wissen, wie viel Elterngeld er bekommen kann. Am Beispiel der Familie Müller (Name geändert) zeigen wir, wie man das Elterngeld bestimmt.

Autor Stefan Banse

Als Experte für diesen Bereich betreue ich alle Aktualisierungen und Nutzerfragen zum Thema Elterngeldrechner. Mehr über mich: Stefan Banse

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So haben wir das Elterngeld für die Müllers bestimmt

Grundlagen für das Beispiel

Herr Müller möchte nach der Geburt seiner Tochter zwei Monate Elternzeit nehmen.

  • Die Geburt ist im November 2025 geplant.
  • Sein erstes Kind ist dann zwei Jahre alt.
  • Sein durchschnittliches Bruttoeinkommen in den letzten 12 Monaten lag bei 3.000 Euro (ohne Weihnachtsgeld).
  • Er hat die Steuerklasse III.
  • Auf seiner Lohnsteuerkarte stehen keine Kinderfreibeträge.
  • Er ist gesetzlich versichert: in der Kranken-, Pflege-, Renten- und Arbeitslosenversicherung.

1. Nettoeinkommen laut Elterngeldgesetz bestimmen

Das Elterngeld richtet sich nicht nach dem Netto der Lohnsteuerbescheinigung. Stattdessen dient das Bruttoeinkommen laut Elterngeldgesetz als Grundlage – abzüglich festgelegter Pauschalen für Steuern und Sozialversicherungsbeiträge.

Regeln für Steuerabzüge

Laut Elterngeldgesetz zählen zu den Steuerabzügen die Einkommensteuer, der Solidaritätszuschlag und ggf. die Kirchensteuer.

  • Die Abzüge gelten für alle – egal ob angestellt oder selbstständig. Es zählt der Plan des Finanzministeriums vom 1. Januar im Jahr vor der Geburt.
  • Es wird immer ein Kirchensteuersatz von 8 Prozent angenommen.
  • Wer selbstständig ist oder dort mehr verdient als im Job, wird in Steuerklasse 4 eingestuft.
  • Bei reiner Selbstständigkeit wird ein fester Steuerabzug angepasst – weil hier kein Arbeitnehmer-Pauschbetrag gilt.

Steuerabzüge im Beispiel

Für das Ermitteln der Steuern zählt das Steuerrecht vom 1. Januar im Jahr vor der Geburt des Kindes.

Das Kind der Müllers soll im November 2025 geboren werden. Deshalb gelten die Regeln vom 1. Januar 2024.

Auch wenn sich später etwas rückwirkend am Steuerrecht ändert – z. B. der Grundfreibetrag –, bleibt der Stand vom 1. Januar maßgeblich.

Steuerabzüge für Herrn Müller bei 3.000 € Brutto (Stand: 1. Januar 2024)
Einkommensteuer63,83 Euro
+ Soli0,00 Euro
+ Kirchensteuer5,10 Euro
= Steuer gesamt68,93 Euro

Regeln für Sozialabgaben

Für das Ermitteln der Sozialabgaben nutzt das Elterngeldgesetz feste Pauschalwerte – egal ob man angestellt oder selbstständig ist:

  • 9 % für Kranken- und Pflegeversicherung, wenn eine Pflichtversicherung in der gesetzlichen Krankenkasse bestand
  • 10 % für die Rentenversicherung, wenn eine Pflichtversicherung dort oder in einer ähnlichen Einrichtung bestand
  • 2 % für die Arbeitslosenversicherung, wenn eine Versicherungspflicht bestand

Bei einem Midijob wird daraus ein spezieller Rechenwert – der sogenannte Gleitzonenfaktor – gebildet. Damit lässt sich das Einkommen bestimmen, das für die Sozialabgaben zählt.

Abzüge für Sozialabgaben im Beispiel

Das Bruttoeinkommen wird verwendet, um die Sozialabgaben zu bestimmen.

Sozialabgaben für Herrn Müller bei 3.000 € Brutto
Krankenversicherung270,00 Euro
+ Rentenversicherung300,00 Euro
+ Arbeitslosenversicherung60,00 Euro
= Sozialabgaben gesamt630,00 Euro

Nettoeinkommen nach Abzügen als Grundlage für das Elterngeld

Herrn Müllers netto für das Elterngeld
Brutto3.000,00 Euro
- Abzüge für Steuern68,93 Euro
- Abzüge für Sozialabgaben630,00 Euro
- Arbeitnehmerpauschbetrag
(ein Zwölftel von 1.200 Euro)
100,00 Euro
= Netto2.198,57 Euro

2. Ersatzrate bestimmen

Ein Teil des Nettoeinkommens wird durch das Elterngeld ersetzt – das nennt man Ersatzrate.

  • Liegt das Nettoeinkommen zwischen 1.000 Euro und 1.200 Euro, beträgt das Elterngeld 67 % davon.
  • Liegt das Nettoeinkommen unter 1.000 Euro, erhöht sich der Prozentsatz schrittweise – bis zu 100 % bei sehr geringem Einkommen.
  • Liegt das Einkommen über 1.200 Euro, sinkt der Prozentsatz leicht – bis auf 65 % bei 1.240 Euro oder mehr.
  • Für Herrn Müller gilt daher eine Ersatzrate von 65 %.

3. Elterngeld Grundbetrag bestimmen

Der Grundbetrag ist der Teil des Nettoeinkommens, der durch die Ersatzrate ersetzt wird. Er beträgt aber mindestens 600 Euro und höchstens 1.800 Euro.

Bei Herrn Müller sind das 65 % von 2.198,57 Euro. Sein Elterngeld beträgt damit 1.429,07 Euro.

4. Geschwisterbonus bestimmen

Lebt die Person mit Elterngeldanspruch mit einem Kind unter 3 Jahren oder mit zwei Kindern unter 6 Jahren im Haushalt, wird das Elterngeld um 10 % erhöht – mindestens aber um 75 Euro.

Herr Müller bekommt für das zweijährige Kind einen Geschwisterbonus von 142,91 Euro (10 % vom Grundbetrag).

5. Mehrlingszuschlag bestimmen

Bei Mehrlingsgeburten steigt das Elterngeld für jedes weitere Kind ab dem zweiten um 300 Euro. Das gilt auch zusätzlich zum Geschwisterbonus.

Da Familie Müller kein Mehrlingskind erwartet, bekommt Herr Müller keinen Mehrlingszuschlag.

6. Elterngeld

Dies ist der voraussichtliche monatliche Anspruch auf klassisches Elterngeld, dem sogenannten Basiselterngeld.

Herrn Müllers Anspruch auf Elterngeld
Elterngeld Grundbetrag1.429,07 Euro
+ Geschwisterbonus142,91 Euro
= Elterngeld1.571,98 Euro

Quellenangaben

Insbesondere die Informationen folgender Quellen haben wir für die Themenwelt "Elterngeld" verwendet:

Letzte Aktualisierung

Diese Seite der Themenwelt "Elterngeld" wurde von mir, Stefan Banse, zuletzt am 12.02.2025 redaktionell überprüft oder ergänzt. Sie entspricht dem aktuellen Stand. Hier habe ich übrigens 6 ausgewählte Nutzerfragen zum Thema Elterngeldrechner beantwortet.

Änderungen in Themenwelt "Elterngeld"

  • Hinterlegen der neuen Einkommenshöchstbetrags von 175.000 Euro bei Geburten ab April 2025 im Elterngeldrechner.
  • Anpassung der Berechnung des elterngeldrechtlichen Nettos im Elterngeldrechner an die Lohn- und Gehaltsberechnung für 2025.
  • Berücksichtigung des neuen Einkommenshöchstbetrags von 200.000 Euro bei Geburten ab April 2024 im Elterngeldrechner.
  • Anpassung der Berechnungen für ElterngeldPlus im Elterngeldrechner.
  • Redaktionelle Überarbeitung dieser Seite
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